Heinz Schur + Täve Schur
Zwei-Etappenfahrt 13./14. April 1957 in Magdeburg

Zum Abschluss noch eine kleine Episode vom Renngeschehen am Sonntag. Es war kurz hinter Nienburg (37 km), als Heinz Schur, der jüngere Bruder unseres Verdienten Meisters des Sports, sich im Feld versteuerte und im Straßengraben landete. Obwohl Täve zu diesem Zeitpunkt vor seinem Bruder fuhr und bestimmt auf andere Sachen zu achten hatte, hatte er diesen Vorfall bemerkt. Schnell war Heinz Schur wieder auf dem Rad und holte den Rückstand zum Feld bis auf 50 m auf. Doch dann kam der "Ast". Vorn entbrannte eine Jagd, und der Abstand zwischen Heinz und dem Feld drohte wieder länger zu werden. Schon mehrere Male hatte Täve sich vorher nach seinem „kleinen Bruder“ umgesehen. In diesem Moment ließ er sich kurzerhand aus dem Feld zurückfallen, nahm Heinz an sein Hinterrad und brachte ihn wieder ins Feld. Doch damit gab sich Täve nicht zufrieden, sondern nun musste Heinz am Hinterrad seines Bruders dahin fahren, wo man bei einem großen Feld gewöhnlich am besten aufgehoben ist, nämlich zur Spitze. Das war eine gute brüderliche Belehrung am "Tatort".


Ein Team um Reiner Buchheim, mit Täve Schur, Dr. Wolfgang Arendt, Peter Langhals, HJ Rusczyk und Günter Grau suchte in den alten Zeitschriften nach der "GROßEN" Geschichte über die beiden erfolgreichen SCHUR-BRÜDER.

Wir fanden eine Reihe von Radrennen, die sie in unterschiedlichen Altersklassen und später gemeinsam in der Leistungsklasse 1, der DDR-Elite, gefahren sind.

So war das damals:
Während sein Bruder Täve die 3. Etappe bei der 10. Friedensfahrt zurücklegte, ging Heinz mit seinen Sportkameraden von Aufbau Börde Magdeburg am 04.05.1957 beim Rundstreckenrennen „Rund um Dessau-Süd“ mit der Nr. 7 an den Start.

Bei der DDR-Rundfahrt 1959 belegte Heinz Schur den 61. Platz und sein großer Bruder Täve gewann diese Tour zum 3. Mal.

Heinz Schur war DDR-Elite und sein großer Bruder Gustav Adolf "TÄVE" Schur Weltklasse.
UND wir fanden auch die Geschichte, die allen Freundinnen und Freunden des Radsports damals zu Herzen ging.
So stand es in der Radsportwoche Nr. 17 vom 24. April 1957 auf der Seite 8:
Sein großer Bruder, der Doppelweltmeister und zweimalige Friedensfahrtsieger, ist sechs Jahre älter.
Beide wohnen heute wieder in ihrem Heimatort Heyrothsberge und sogar in der gleichen Straße "Am Fuchsberg". Sie trennt nur ein "kleiner Weg" von rund 100 Meter. Nur der "GROßE" radelt heute noch fleißig.
 

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