Täve gratuliert Hannes
Täve über Hannes Schober
Täve+Hannes + Ecksteinstory
Gratulation zum 80.
Geburtstagsfeier
Autogramm-Fotos
Lebensweg von Hannes S.
Erfolge von Hannes Schober
Hannes, der Sportsmann
Hannes + Täve's 1. Kind














Dr. Wolfgang Arendt

Johannes (Hannes) Schober wurde am 11.04.1935 in Wüstenbrand geboren (jetzt ein Ortsteil von Hohenstein-Ernstthal in Sachsen). Während seiner Lehrzeit als Maschinenschlosser im Fahrradwerk „Diamant“ begann auch die sportliche Entwicklung bei der BSG Motor Diamant Chemnitz-Siegmar. Zur Frühjahrsmesse im März 1951 stellte der VEB Elite-Diamant ein Rennrad als Repräsentationsstück aus. Gefertigt wurde es aus noch vorhandenem Vorkriegsmaterial (Schwedenstahlrohren). Inwieweit einige damalige Spitzenfahrer schon mit diesen Rennrädern versorgt werden konnten, ist nicht bekannt. Den Radrennfahrern des betriebseigenen Radsportvereins stellte man die Vorgängermodelle der Diamant-Räder zur Verfügung. Sie testeten später von der Entwicklungsabteilung neuentwickelte Gabelformen an den Rennrädern. 1954 begann jedenfalls die Serienproduktion. Bis dahin wurden die tschechischen Rennräder „Favorit“ importiert.

Trainer Helmut Lohse formte einen talentierten vorbildlichen Rennfahrer. Schon 1951 stellten sich die ersten Erfolge als Jugendfahrer auf der Bahn ein (Kreismeister, Landesmeister von Sachsen und DDR-Jugendmeister 4000 m Mannschaft). Aber auch auf der Straße belegte Hannes bei den Kriteren in Chemnitz und Lichtenstein erste Plätze, bis 1952 waren es insgesamt 26 erfasste Siege, darunter der Landesmeistertitel von Sachsen (eine Heimatzeitung erwähnte 35, eine andere über 40 erste Plätze). Als Junior errang er 17 nationale bzw. internationale Siege und noch weit mehr erstklassige Platzierungen bei großen Rennen und Rundfahrten, die aus einschlägiger Literatur erfasst werden konnten. Hervorzuheben wären folgende Siege: 1957 der „Große Preis von Stuttgart“ - Quer durch Württemberg oder 1958 und 1959 „Rund um das Erzgebirge“, 1959 Sommer-Festivalmeister in Wien (Studentenweltmeisterschaft). Hannes war ein mannschaftsdienlicher großartiger Fahrer, der z.B. in einem Jahr Täve Schur zum erneuten DDR-Meister-Titel verhalf (1959, Hannes wurde 6.). 1955 wechselte er zum Sportclub Wismut Karl-Marx-Stadt (Umbenennung von Chemnitz 1953). Seine Arbeitsstelle wurde bis 1969 die SDAG Wismut. In dieser Zeit qualifizierte er sich zum Meister der volkseigenen Industrie in der Fachrichtung KFZ-Wesen.

1957, 1958 und 1959 nahm Hannes Schober an Weltmeisterschaften teil, 1959 und 1960 am Friedensfahrtaufgebot, wobei ihm 1960 die Erringung des Mannschaftstitels gelang. Seine Siegerschleife und viele Ehrengeschenke wurden von ihm vor einigen Jahren dem Friedensfahrtmuseum in Kleinmühlingen (bei Schönebeck) gestiftet, ebenso eine Dokumentation über seine vielen Renneinsätze.

Der Rücktritt vom großen Leistungssport erfolgte 1963 mit gewissen „Austrudeln“ Anfang 1964. Beim letzten Rennen „Rund um den Schlossteich“ am 18.06.1964 in Karl-Marx-Stadt wurde er zusammen mit Helmut Stolper verabschiedet. Nach kurzer Tätigkeit als Übungsleiter an seiner alten Wirkungsstätte kam die Berufung zum Trainer im Kombinat VEB Chemische Werke Buna. Diese Aufgabe übte er bis 1982 aus. Zwischenzeitlich absolvierte Hannes ein Studium zum Sportlehrer an der Sportschule in Blankenburg. Von 1982 bis 1990 war er Vorsitzender der BSG Buna Schkopau, danach bis 1999 der SV Buna Schkopau e.V..

Aus den vielen Ehrenurkunden und Ehrennadeln von 1959 bis 2005 ragen besonders die Ehrungen Meister und Verdienter Meister des Sports sowie der Vaterländische Verdienstorden in Silber heraus. In der DDR gab es in einigen Zeitungen sehr ausführliche und sachbetonte Berichte über die berufliche und sportliche Entwicklung von Hannes Schober. Leider ist er jetzt gesundheitsbedingt nicht mehr so beweglich, so dass Radfahren nicht möglich ist.

Unser Glückwunsch
zum 80. Geburtstag

Eine Dokumentation
des Lebensweges von Johannes Schober

erarbeitet von
Dr. Wolfgang Arendt

[im rechten Foto rechts neben Rüdiger Szczepanski]
 

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