Radsport-Senioren
in der Sportstadt Leipzig

Vor 53 Jahren beendete Täve Schur seine radsportliche Laufbahn. Noch heute ist es was BESONDERES, mit ihm fotografiert zu werden. Manuela Götze strahlt vor Freude.

Edgar Schatz, Täve Schur, Roy Großpietsch, Siegfried Wustrow, Manuela Götze, Fritz Hundt, Heinz Przybyl, Olaf Bruch, Holger Tschense und Elisabeth Eichholz (v.l.n.r.)
Die ältesten Teilnehmer und ihre Erfolge:

Elisabeth Eichholz (78):
Weltmeisterin 1965, DDR-Meisterin im Straßenrennen 1961 DDR-Meisterin in der Einerverfolgung 1962 und 1963, DDR-Meisterin im Zeitfahren auf der Bahn 1964  

Heinz Przybyl (95):
ehemaliger Präsident des Deutschen Radsport Verbandes der DDR;

Edgar Schatz (93):
1950 wurde er in Greiz erster DDR-Straßenmeister, sein Meistertrikot und ein Bahnrennrad, ein Diamantrad aus dem Jahre 1937, stiftete Edgar Schatz dem Radsportmuseum "Course de la Paix" in Kleinmühlingen;

Täve Schur (86):
Weltmeister im Straßen-Einzelrennen 1958, 1959, 1960 Vizeweltmeister, DDR-Meister im Straßenrennen 1954, 1957, 1958, 1959, 1960, 1961, DDR-Meister im Mannschaftszeitfahren 1957, 1958, DDR-Rundfahrt Sieger  1953, 1954, 1959, 1961, Gewinner der Internationalen Friedensfahrt  1955, 1959, Olympische Spiele  1956 Bronzemedaille, 1960 Silbermedaille;

Rolf Töpfer (85):
DDR-Meister im Querfeldeinfahren 1955, Sieger beim Eintagesrennen Berlin–Cottbus–Berlin 1955, Sieger beim Rund um die Braunkohle 1956, Sieger beim Eintagesrennen Berlin–Angermünde–Berlin 1960;





Am 02.Dezember 2017 fand das traditionelle „Treffen der Alten“ zum 48. Mal in Leipzig statt. Auch in diesem Jahr sind über 200 ehemalige Radrennfahrerinnen und Radrennfahrer der Einladung nach Leipzig in das Sächsische Landesgymnasium für Sport in der Marschner Straße gefolgt.

In die große Freude über das Wiedersehen mischt sich auch tiefe, bewegende Trauer und herzliche Anteilnahme für die Sportfreunde die nicht mehr dabei sein konnten: Rudolf Franz, Werner Lenk, Klaus Pedd, Georg Sternberg, Martin Giese und Bernhard Eckstein. In der ehrenden Schweigeminute wurden sie in den Herzen aller Radsportfreunde nochmals lebendig.

Den Organisatoren Siegfried Wustrow, Lothar Duscha,  Manfred Jörke und Olaf Bruch gelang es wieder, die ganz GROßEN des Radsports vergangener Jahre nach Leipzig zu holen.
Die Ältesten von ihnen wurden mit einem Blumenstrauß begrüßt:
Elisabeth Eichholz, Heinz Przybyl, Edgar Schatz, Täve Schur und Rolf Töpfer.

Zum ersten Mal war der Ex-Weltmeister Thomas Huschke (69) dabei. Er wurde 16-mal DDR-Meister in den Disziplinen Einerverfolgung, Mannschaftsverfolgung, Madison sowie im Steherrennen, Weltmeister in der Einerverfolgung 1975. Zu seinen ganz großen Leistungen zählen die Olympia-Erfolge: 1972 Silber mit dem DDR-Vierer in der Mannschaftsverfolgung und 1976 Bronze in der Einerverfolgung.

Das Zusammentreffen der ehemaligen Radrennfahrerinnen und Radrennfahrer war zugleich ein Rückblick auf die großartigen Zeiten des Radsports in der DDR und ein Austausch der vielen schönen, aber auch harten und entbehrungsreichen Episoden ihrer sportlichen Laufbahn. Radsportler sind gewohnt zu kämpfen und Schwierigkeiten zu meistern. Das hat sie geprägt – Kämpferherzen haben sie auch noch im hohen Alter. Besondere Herausforderungen bei der Anreise meisterten zum Beispiel  Bärbel Olsohn (65) mit einer strapaziösen Bus-Tour und Rolf Töpfer (85), der bereits ab 04:00 Uhr seine Fahrt mit der Deutschen Bahn von Neuglobsow nach Leipzig antrat.

Fritz Hundt, Initiator und Gestalter des Schulmuseums des Leipziger Sportgymnasiums, ermöglichte wieder den Besuch in dem von ihm mit viel Hingabe geführten Sportmuseums im Keller der Sportschule. Als ehemaliger Lehrer der Sportschule hat er viele sportliche Talente fördern dürfen.

Es gab keinen „Hungerast“, den viele der Radrenner zu aktiven Zeiten durchmachen mussten. Es gab, wie früher bei großen Rennen, keine „50–20 Regelung“. Von Anfang an bis zum Ende der radsportlichen Veranstaltung durfte „versorgt“ werden, so dass keiner hungrig blieb. Die Zeit war bei guter Laune, herzlicher Geselligkeit und unvergesslichen Geschichten viel zu schnell vergangen. Es formte sich der Wille, wir kommen im nächsten Jahr zum 49. „Treffen der Alten“ wieder nach Leipzig. Auch der Weltmeister Thomas Huschke versprach im nächsten Jahr wiederzukommen und bedankte sich mit bewegenden Worten bei dem Organisationsteam unter Leitung von Siegfried Wustrow für die gelungene Veranstaltung.

Ein weiteres herzliches Dankeschön richtet sich an die vielen Helfern zur Durchführung der Veranstaltung. Ein besonderer Dank geht an Frau Götze (Geschäftsführerin des Sächsischen Radfahrerbundes), Herrn Rädler (Schuldirektor der Sportschule), Frau Pöhland (Verwaltungsleiterin), Herrn Großpietsch (Küchenchef), Herrn Hundt (Museumsleiter), Herrn Pforte (Hausmeister), Frau Sühle (Wachschutz und Staatsbetrieb Immobilien Freistaat Sachsen) und an Herrn Schröder (IAT-Verwaltungsleiter).
Olaf Bruch und Reiner Buchheim



Der WEG zum ZIEL
war für alle junggebliebenen "ALTEN" in Leipzig bestens ausgeschildert.
Am Eingang des Saales war
dann "radsportgerecht" die
traditionelle Einschreibkontrolle,
die alle noch aus ihrer aktiven Zeit kennen .

Siegfried Wustrow, der Cheforganisator des "Treffens der Alten" gehört auch schon mit seinen 81 Jahren zu den älteren Radsportlern.

Seine größten Erfolge waren:
2x Vizeweltmeister der Steher
1960 und 1961,
1955 gewann er "Rund um die "Hainleite",
1963 Zweiter der DDR-Rundfahrt.


*** Unsere Berichterstattung über das 48. "Treffen der Alten" am 2. Dezember 2017 in Leipzig ***

 

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