5. Mitteldeutsches Radlertreffen in Magdeburg-Lindenweiler

Ein Treffen der Rad-Champions in weltmeisterlicher Runde

Von Dr. Reiner Buchheim und Dr. Wolfgang Arendt

Immer wenn im Herbst die Blätter fallen, erwachen bei den ehemaligen Helden der Landstraße ihre Erinnerungen. Viele von ihnen haben auf dem Rennrad symbolisch die Erde mehrfach umrundet. Einige hätten, wenn man die Renn- und Trainingskilometer zusammenzählt, sogar den Mond erreicht.

Mit dem Alter stellten sich auch die kleinen und größeren Wehwehchen ein. Wenn sie zwar heute im hohen Alter nur noch langsam Rad fahren können, so sind sie doch begeisterte Radsportfans geblieben. Es war ihr Sport an der frischen Luft und bei jedem Wetter. So wurden sie harte Burschen, sind körperlich und geistig fast so fit wie ihr großes Vorbild „Täve Schur“. Der Vorzeigesportler, der neunmal Sportler der DDR wurde, ist mittlerweile 86 Jahre alt. Auch für die erste deutsche Radweltmeisterin Elisabeth Eichholz war das diesjährige Radlertreffen so wichtig, dass sie an ihrem Geburtstag dabei war. Stolze 78 Jahre wurde sie und ihr hohes Alter sieht man der Ex-Weltmeisterin nicht an. Schaut man sich unsere Radweltmeister Elisabeth Eichholz und Täve Schur genauer an, dann sieht man es deutlich: „Sportlich leben bringt der Gesundheit Segen!“

Bei aller Freude über das Wiedersehen fehlten einige Radsportfreunde. So mussten wir uns von Johannes Schober, Klaus Schulze, Rolf Pöschke und Benno Rosenthal verabschieden. Sie waren Deutsche Meister und mehrfache Landesmeister, Johannes sogar zweimaliger Teilnehmer der Friedensfahrt. Zum ersten Mal nahm Wolfgang Wesemann am Treffen der Rad-Oldies teil. Er war dreimal DDR-Meister und dreimaliger Friedensfahrtteilnehmer, aber sein Sohn Steffen gewann diese Rundfahrt „Course de la Paix“ als einziger Fahrer insgesamt fünf Mal.

 

 

Die weiteste Anreise hatte Erich Reulecke aus Bayern, der das Buch seines Freundes Walter Lemke über „Fausto Coppi“ vorstellte. Dr. Reiner Buchheim, Obmann der Bundes-Ehren-Gilde im Bund Deutscher Radfahrer e.V., sprach über das neu erschienene Tour-de-France-Buch von Sebastian Paddags. Das Radsportbuch trägt den Titel „Dienstreise nach Frankreich“ und hat einen direkten Bezug zu Magdeburg. Der gebürtige Magdeburger Robert Wagner ist zweimaliger Tour-Teilnehmer. Im Buch von „Paddi-mit-i“ spielt Robert die Hauptrolle als Radprofi, der für das Team „Lotto-NL Jumbo“ fährt. Robert treuester Fan ist sein Opa Richard Kieren, der bei keinem Radlertreffen fehlt.
Eine weitere Gratulation gab es für einen ehemaligen DDR-Elitefahrer zum 80. Geburtstag, der mit Heinz Schur einen ganz prominenten Namen trägt. Dr. Reiner Buchheim hat auf der Website „radsportonline.com“ eine umfangreiche Dokumentation über den kleinen, aber großartigen Bruder von „Täve“ Schur erstellt. Diese „online-Würdigung“ gab es für Heinz Schur von Dr. Buchheim auch als kleine Broschüre.

Auch ganz Aktuelles, wie die Berichte von Dr. Wolfgang Arendt und Rüdiger Szcepanski über den Besuch im Radsportmuseum in Quering und von Raimund Dinter über seine Arbeit als Vorsitzender des RSV 93 Königswusterhausen/Wildau e.V. werden in Erinnerung bleiben. Während des Treffens wurden vor allem viele Fotoalben und Radsportzeitungen von Hand zu Hand gereicht und die guten, alten Zeiten zu neuem Leben erweckt. Ein Film über die Geschichte des Radsports der Region Magdeburg von Hansi Rusczyk und das schmackhafte Mittagessen rundeten das diesjährige Radlertreffen in der Gaststätte „Zum Lindenweiler“ in Magdeburg ab. Bleibt zu hoffen, dass die Sportfreunde Rusczyk, Möller, Dr. Arendt und Dr. Buchheim im nächsten Jahr wieder ein Radlertreffen organisieren können.

 

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