Titelseite || Wir trauern um Ernst Rottstock

Ernst Rottstock im Gespräch mit Täve Schur und Günter Grau.

Die letzte Tour von Ernst Rottstock

Keiner, nicht mal er selbst, wird die Trainings- und Wettkampfkilometer kennen, die Ernst Rottstock in über 60 Jahren als Radsportler zurückgelegt hat. Seit den 1950er-Jahren drückte er den Rennsattel. Er feierte schöne Erfolge und wurde zum ASK nach Leipzig delegiert.

An der Seite von Egon Adler, Lothar Höhne, Klaus Kellermann oder Lothar Lingner, startete er bei vielen großen Straßenrennen und auf der Bahn. Achtungserfolge erkämpfte er auch als Steher hinter Motoren.

Zurück in Magdeburg schloss er sich der BSG Motor-Mitte an und fuhr so manchen Sieg ein. Zusammen mit Henry Kühlhorn, Klaus Kohle, Peter Obenhaupt, Hilmar Pulz oder Klaus Schulze, war diese Truppe nur allzu schwer zu schlagen. Dies setzte sich später auch beim MSV 90 fort.

Er arbeitete bei der Berufsfeuerwehr und versah hier fast 20 Jahre seinen Dienst. Als radelnder Feuerwehrmann gehörte er zur Auswahlmannschaft in diesem Metier. So startete er regelmäßig bei den “World Police und Fire Games“, eine Art Olympiade für Polizei und Feuerwehr. Seine Bilanz war mehr als beeindruckend: 2001 in den USA – 3 x Gold, 2003 in Spanien – 4 x Gold, 2005 in Kanada – 4 x Gold und mit 70 Jahren 2007 in Australien – 7 x Silber! Das brachte ihm auch viel Anerkennung und Ehrung in seiner Heimatstadt ein.

Nach über 60 Jahre als aktiver Rennfahrer geht Ernst nun auf seine letzte Tour von der es keine Rückkehr mehr gibt. Damit teilt er das Schicksal einiger seiner ehemaligen Mannschaftskameraden. Sein Name steht für immer in der Radsportchronik und wir werden sein Andenken in Ehren halten!

Günter Grau
(Ehrenpräsident des Radsportlandesverbandes Sa.-Anhalt)

Unsere tiefe Trauer und unser Beileid

Täve Schur, Günter Grau, Dr. Reiner Buchheim, Dr. Wolfgang Arendt, Dieter Klascka, Rudi Drebenstedt, Jürgen Harring, Richard Kieren und Hansi Rusczyk.



Ernst Rottstock

Ernst Rottstock mit 66 Jahren - noch super fit und immer ein Lächeln auf den Lippen.
Im Jahre 1987 trug Ernst Rottstock die Standard-Startnummer 87. Diese "87"war oft seine "Glückszahl" für den ersten Platz.

Siehe Foto oben - eine Siegerehrung im Rennen der Altersklasse Senioren 4.

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