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Titelseite || Heinz-Joachim Becker | JoBe-Karikaturen

Die feierliche Übergabe des Bildes an Täve Schur
 
Heinz-Joachim Becker ist der Karikaturist "JoBe"
"JoBe" bei der Wiederöffnung der Merseburger Radrennbahn

Ein Wiedersehen nach 64 Jahren

Im Jahre 1959, ich war damals 15 Jahre alt, durfte ich Täve das Rad zum Luft aufpumpen halten Sein Rad brauchte vor dem Start eines Rundstreckenrennens in Leuna noch eine Züge aus der Luftpumpe um auf den Leunaer Straßen gut zu rollen. Mir schwoll voller Stolz die Brust an.

Immerhin hatte Täve damals schon zweimal die Friedensfahrt gewonnen und war Weltmeister. Täve hatte dieses Rennen nicht gewonnen, aber ich brachte damals vom Rennen in der kleinen Jugend einen Blumenstrauß mit nach Hause.

Ich erlernte in den Leunawerken den Beruf eines Elektromonteurs und studierte danach Elektrotechnik. Nach einigen Achtungserfolgen auf Bezirksebene hebe ich mich mehr auf meine berufliche Entwicklung orientiert. Als leitender Ingenieur war ich auf vielen Großbaustellen tätig. Langsam fand ich am Zeichnen, insbesondere zur Karikatur immer mehr Gefallen. Die zwei Seelen in meiner Brust, der Techniker und der Karikaturist waren keine Konkurrenten, sondern Freunde, die sich ergänzten.

Und so kam ich wieder, nach 64 Jahren, mit Täve zusammen. Im Rahmen der Wiederbelebung der Radrennbahn Merseburg, deren Gremium ich angehöre bin ich verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. So habe ich Plakate gefertigt, eine Miniaturstellung bereitgestellt und die Verbindung zur Presse gehalten.

Unseren Ehrengast Täve habe ich zum Tag der zur offenen Radrennbahn eine Karikatur zu seiner ersten Friedensfahrt 1952 übergeben. Die Freude war groß und Täve kommentierte dies, ja so war es damals. (siehe Fotos rechts und unten)

Im weiteren Verlauf dieser Veranstaltung signierte Täve viele Karikaturen zum Thema Radsport, die nach den Wünschen unserer Gäste gezeichnet habe. Ein weitere Höhepunkt diese Veranstaltung war die Versteigerung meiner Miniausstellung zum Thema Radsport. Sie brachte unserer noch bescheidenen Vereinskasse 300 € ein.

Am Ende kam ich im Gespräch mit Täve nochmal auf die Luftpumpengeschichte aus dem Jahre 1959. Der Täves typischer Kommentar dazu war, da muss ich wohl in den Keller gehen, um deine Fingerabdrücke auf meinen alten Rennrad wieder zu finden.

Bei der Verabschiedung sagte mir Täve, "Mach´s gut Achim, bis zum nächsten Mal."

Heinz- Joachim Becker


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