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1. Harzrundfahrt 1906 - Sieger Wilhelm tohm Suden

Die erste Harzrundfahrt wurde am 30. August 1906 ausgetragen. Es ging „Rund um den Harz". Start und Ziel war Hannover und der Hamburger Wilhelm thom Suden der erste Sieger.

Er benötigte für die extrem lange Strecke von 610 km knapp 31 Stunden. Das ergab eine Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 20 km/h. Gefahren wurde auf unbefestigten Straßen, die bei Regen eine Zumutung darstellten. Eine individuelle Betreuung der Akteure nach heutigen Maßstäben gab es nicht, ebensowenig einen Materialwagen, eine Gangschaltung (sie war noch gar nicht erfunden) oder Rennkleidung.

Aus dieser Pionierzeit des Radsports gibt es eine handschriftliche Notiz: "... ab Wilhelmshöhe zog ein Gewitter auf, welches sich in Blankenburg entlud. Einige Rennfahrer flüchteten in Gaststätten und hatten hinterher einigen Ärger, weil sie gar kein Geld beihatten. Ich stand mit einem Berliner und einem Fahrer aus Bielefeld in einer Veranda. Das Gewitter verzog sich, und nun fingen die schweren Berge an. Wurzeln, Äste und freigespülte Steine lagen im Weg. Es kam, wie es kommen mußte, mein Vorderreifen hauchte die Luft aus. Da es noch runter bis Sangerhausen ging und ich meinen Reservereifen bereits aufgebraucht hatte, entschloß ich mich, aufzugeben und umzukehren."
Einige Rennfahrer, deren Räder bei einem Sturz unbrauchbar geworden waren, mußten mit dem Zug nach Magdeburg zum Start- und Zielort zurückfahren.
(Magdeburg war von 1926 bis 1998 Start- und Zielort.)






Der erste Sieger der Harzrundfahrt

1906



Wilhelm tohm Suden

Text: Günter Grau
(Präsident des Landesverbandes
von Sachsen-Anhalt)

Bildquellen: Sportarchiv-Grau

Im Rennen mußten Verpflegungs- und Kontrollpunkte angefahren werden
Zur Betreuung der Radrennfahrer gab es
zum Beispiel einen Teller Suppe und eine Miniwanne mit kaltem Wasser zum Erfrischen


Wissenswertes zur Technik
des Rennrades 1933:

Die erste deutsche Kettenschaltung entwickelte der Amateursieger der Harzrundfahrt des Jahres 1930,
der Berliner Erich Lucas.