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Titelseite || Täve-Schur-Halle in Burg bei Magdeburg

Sporthalle in BURG wurde
nach Radsportlegende Täve Schur benannt
Günter Grau war
"in geheimer Mission unterwegs"


Alles unter dem Mantel der Verschwiegenheit und nur ein kleiner Kreis von Eingeweihten. Es sollte der Überraschungseffekt gewahrt werden und das gelang so beeindruckend, dass selbst der Hauptakteur bis zur letzten Minute nicht wusste, was geplant und umgesetzt werden sollte. Aber der Reihe nach.

Am Anfang stand ein Anruf aus dem Büro des Landrates vom Jerichower Land mit einer Einladung zum 21.05.2021, um 10.00 Uhr an der Sporthalle in Burg, Magdeburger Straße 1. Es soll eine Namensgebung stattfinden, ohne den Namensgeber vorab zu informieren.

Ziel war es die Sportstätte in „Täve Schur-Halle“ zu benennen. Auf meine Anfrage, wie man den erfolgreichsten Radsportler der DDR-Sportgeschichte unter einen Vorwand in die Kreisstadt holen wolle wurde mir geantwortet, dies regelt der Biederitzer Bürgermeister Kai Gerike. Der tat es auch mit der Erläuterung, dass der Landrat Dr. Steffen Burchhardt mit Täve ein persönliches Gespräch führen wolle.

Es kam alles anders. Ein kleiner vom Landrat festgelegter Personenkreis stand pünktlich am Einladungsort. Unter ihnen der Burger Altmeister Hansi Rusczyk, Ralf Fiebelkorn vom Friedensfahrtmuseum und der Ehrenpräsident des Landesverbandes Radsport in Sachsen-Anhalt Günter Grau.

Täve stieg aus dem Auto und fragte "was hier und jetzt abgeht". Eine Aufklärung erfolgte sogleich in Form einer Ansprache vom Landrat. Der 90-jährige Täve zeigte sich überrascht und auch sichtlich gerührt. Er habe noch am Vortag mit dem Kreissportbund gesprochen, und auch sie haben dicht gehalten.

Gemeinsam mit Dr. Steffen Burchhardt nahm er dankend die Enthüllung der Tafel „Täve Schur-Halle“ vor und hielt eine Dankesrede. Dabei unterstich er die große Ehre, welche ihm in seinem Heimatkreis entgegen gebracht wird.

Günter Grau betonte, der Standort für die Täve-Schur–Halle sei gut ausgewählt, denn in Sichtweite befand sich die alte Bundesstraße F1, die zu DDR-Zeiten durch die Stadt führte. Auf dieser Straße wurde vor 70 Jahren der junge Täve im Jahre 1951 mit der Mannschaft von "Aufbau Börde Magdeburg" erstmals DDR-Meister und startete zu einer beispiellosen Laufbahn. (Siehe links)


Foto links: Radsportlegende Täve Schur und der Landrat des Jerichower Landes Dr. Steffen Burchhardt.


Gustav-Adolf Schur 
geboren am 23. Februar 1931 in Heyrothsberge/Magdeburg

Sein Spitzname ist Täve (abgeleitet von Gustav). Er wuchs in der Nähe von Magdeburg in Biederitz auf.

Erst mit 19 Jahren begann er seine Karriere als Radsportler, die ihm von 1950 bis 1964 die größten Erfolge brachte, die ein Radamateur erreichen konnte.

Auswahl seiner größten Erfolge:

Bronzemedaille Straßenmannschaftsfahren
Olympische Spiele Melbourne 1956

Silbermedaille Straßenmannschaftsfahren
Olympische Spiele Rom 1960

Amateur-Weltmeister 1958, 1959

Amateur-Vizeweltmeister 1960

Studenten-Weltmeister 1954, 1955

Studentenweltmeister-Mannschaft 1954

DDR-Straßenmeister
1954, 1957, 1958, 1959, 1960, 1961

DDR-Crossmeister 1953

DDR-Mannschaftsmeister 1951, 1957, 1958

Friedensfahrt-Sieger 1955, 1959

DDR-Rundfahrt-Sieger 1953, 1954, 1959, 1961


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