Hitzeschlacht nach Luz Ardiden

Die „Tour de France“ zieht jährlich Millionen Menschen aus Frankreich und fernen Ländern an. So auch mich als Rennradfahrer aus Passion. Die Planung für einen Tourbesuch beginnt in der Regel bereits im Oktober des Vorjahres, nachdem die Streckenführung veröffentlicht wurde. Lohnenswert ist die weite Anfahrt dann, wenn man mit wenig Ortswechsel die Strecke für mehrere Etappen befahren kann. Als Rennradfahrer möchte man wichtige Abschnitte der Tour selbst befahren. Mit Hilfe von vielen Detailkarten wird dann eine Region ausgewählt, wo dies möglich ist.

Ich hatte in diesem Jahr die Etappen in den Pyrenäen ausgesucht, obwohl man dafür eine Anreise von 2000 km aus unserer Region in Kauf nehmen muss. Die noch urwüchsige Natur in den Pyrenäen mit den steilen Bergen und den tiefen grünen Tälern entschädigt den Besucher dann jedoch. Im Umkreis von 100 km konnte man auch in diesem Jahr drei Etappen hautnah erleben.

Das dachten sich auch viele Besitzer von Wohnmobilen,die die Straßen an der Route der Tour säumten. Die Plätze an der Straße sind so begehrt, dass an den wichtigen Bergpassagen die Plätze bereits zwei Tage vor dem Eintreffen der Tour besetzt werden. Die Fernsehtechnik macht es dann möglich, dass man trotzdem jeden Tag die Tour hautnah verfolgen kann.

Ich hatte aber noch eine Rechnung mit einem anderen legendären Anstieg offen. Luz Ardiden ist eine Skistation in 1715 m Höhe, die über viele Serpentinen mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,7 % nach 13 km zu erreichen ist. Hier lieferten sich Lance Armstrong und Jan Ulrich vor nunmehr 19 Jahren einen harten Zweikampf, den Armstrong für sich entschied.

Das gleiche Ziel wie ich hatten an diesem Tag noch geschätzte 1000 Rennradfahrer, die diesen 13 km langen Anstieg in Angriff nahmen. Auch die vorausgesagten 34°C, die dann tatsächlich in 1200 m an diesem Tag gemessen wurden, haben die Enthusiasten nicht abgehalten, den Anstieg zu bewältigen. Erhebend dann das Gefühl, wenn man die Skistation erreicht, die auf dem Plateau das Ende des Aufstieges anzeigt. Nach dem obligatorischen Bergphoto kann man die herrliche Abfahrt genießen und sich neue neue Ziele stellen.

Dr. Lutz Mögling
(Ehrenvorsitzender der TSG Querfurt)