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Ein Abend für DDR-Radlegende Paul Dinter in Königs Wusterhausen

Zu einer ganz besonderen Feierstunde hatte Brandenburgs Obmann Raimund Dinter am 11.Juni nach Königs Wusterhausen geladen. Anlass war der 20.Jahrestag der „Paul-Dinter-Halle“, einer Dreifeld-Sport- und Mehrzweckhalle, sowie Paul Dinters 100. Geburtstag. Die Halle ist benannt nach dem Radsport-Idol der 1950er Jahre, dem dreifachen Kapitän der Internationalen Friedensfahrten 1951-1953 und Spitzensportler des Landes Brandenburg.

Der Einladung folgten der zweifache Ex-Straßenweltmeister und Friedensfahrtsieger Gustav-Adolf Schur, der Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald und ehemalige Präsident des Brandenburgischen Radsportverbandes Stephan Loge, die KWer Bürgermeisterin Michaela Wiezorek sowie zahlreiche ehemalige prominente Radsportler, so auch Siegfried Wustrow, zweifacher Ex-Steher-Vizeweltmeister. Weiterhin Detlef Zabel, Friedensfahrer der 1950er Jahre und Vater des Sprintkönigs der Tour de France in den 1990er Jahren Erik Zabel sowie Rolf Töpfer, ebenfalls Friedensfahrer der 1950er Jahre.

Die Halle war feierlich geschmückt, dazu gab es eine Ausstellung über Paul Dinter, unter anderem sein original restauriertes Friedensfahrt-Rad von 1953. Die Großfamilie Dinter hatte die Versorgung der Gäste mit Speisen und Getränken übernommen.

Nachdem Raimund Dinter die etwa 200 Anwesenden hocherfreut begrüßt hatte, bat er Täve Schur unter starkem Beifall der Gäste an das Rednerpult. Der heute 91jährige (!) hatte genau vor 20 Jahren im Rahmen einer umfangreichen Festveranstaltung diese Halle auf den Namen „Paul-Dinter-Halle“ getauft.

 


In seiner gewohnt lockeren, aber spannenden Redensart bedankte er sich für die Einladung und sprach über seinen ehemaligen Kapitän und Freund Paule. „Danke, dass Du auf den Gedanken gekommen bist, ein Buch über Deinen Vater zu schreiben“, wandte er sich an den Sohn Raimund. Er, der zehn Jahre Jüngere, sei Paules Lehrling gewesen und habe viel von ihm gelernt. „Es ist gut, dass man nachlesen kann, was dieser Mensch geleistet hat.“ Ebenfalls sprachen mit bewegenden Worten die Bürgermeisterin als Schirmherrin der Veranstaltung sowie der Landrat.

Ein weiteres Highlight, von Raimund Dinter vorbereitet, waren eine Originalreportage von der Ankunft der Friedensfahrer 1952 im Berliner Cantian-Stadion sowie zwei Kurzfilme über Paul Dinter von der DDR-Rundfahrt 1950 sowie der siegreichen DDR-Friedensfahrtmannschaft 1953.

Danach erfolgte die Präsentation des Buches durch die Autoren Raimund Dinter und Paules Enkel Norbert Seyer. Der Wünsdorfer Buchautor und exzellente Radsportkenner Werner Ruttkus hatte dieses Projekt fachkundig begleitet.
Kaum hatten sie kurze Leseproben gegeben, bildete sich eine lange Schlange von Kaufinteressenten. Die beiden hatten auf den Wunsch der Gäste mit der Signierung alle Hände zu tun. Die ersten hundert Exemplare waren im Nu vergriffen. Die anderen Interessenten wurden mit Hinweis auf die in Kürze folgende zweite Auflage vertröstet.

Diese denkwürdige Veranstaltung klang mit vielen Gesprächen, vor allem mit den Ehrengästen, aus. Zahlreiche Erinnerungsfotos wurden „geschossen“.


Das war die DDR-Friedensfahrtmannschaft des Jahres 1953:
Paul Dinter, Bernhard Trefflich, Lothar Meister 1 und Täve Schur (v.l.n.r.).
Sie gewann erstmalig die Mannschaftswertung der Friedensfahrt für die DDR.

Die Platzierungen der DDR-Fahrer bei der 6. Internationalen Friedensfahrt:
3. Täve Schur, 4. Bernhard Trefflich, 12. Lothar Meister und 28. Paul Dinter.

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