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Josef Jahn - 60-jähriges DDR-Meisterjubiläum

Josef „Joschi“ Jahn (geb. 22.10.1940) gehörte in den 60-iger und 70-iger Jahren zu den besten Querfeldeinfahrern der DDR. Seine Radsportkarriere begann er 16-jährig bei Lok Weimar. Schon als Fahrer der Jugendklasse A nahm er an den DDR-Meisterschaften der Jugend A teil. Mit großem Vorsprung fuhr er als scheinbar sicherer Sieger in der letzten Runde dem Ziel entgegen. Leider verhinderte der vom Hinterrad abspringende Reifen den Meistertitel. Den Ehrenplatz konnte er noch absichern.

Bereits ein Jahr später, im ersten Männerjahr, mit gerade 19 Jahren, noch für die BSG Lok Weimar startend, wurde er im ersten Männerrennen Bezirksmeister und wenige Tage später im Februar 1959 hinter dem mehrfachen DDR-Meister auf der Straße/ Mannschaft und Friedensfahrtteilnehmer Manfred Brüning im Erfurter Steigerwald Vizemeister.

Von 1959 bis 1961 für den ASK Leipzig fahrend, erreichte er bei den folgenden Meisterschaften weitere vordere Platzierungen 1960 (5.), 1961 (13.), 1962 (5.), 1963 (6.).
Er gehörte somit immer zum Favoritenkreis bei Auswahlrennen und Meisterschaften.

1961 wechselte er zu Dynamo Dreden-Nord, weil er an der TU Dresden ein Ingenieurstudium für KFZ-Technik aufnahm.
Den längst fälligen Sieg erzielte er 1964 in Lauchhammer. Auf einem schwierigen Crosskurs holte er mit deutlichem Vorsprung von 2 ½ Minuten das Meistertrikot. Außerdem belegte er 1961 bei den Internationalen SKDA-Meisterschaften, ebenfalls in Erfurt den 5. Platz. Die Mannschaftswertung gewann der ASK Leipzig.

Die SKDA- Meisterschaften waren eine internationale Meisterschaft der Armeesportvereine der sozalistischen Staaten. 1962 war er für die UCI-Crossweltmeisterschaft in Luxembourg nominiert, erhielt jedoch wie alle anderen DDR-Fahrer kein Einreisevisum. Bei den Crossweltmeisterschaften starteten damals Amateure und Profis gemeinsam. Sieger wurde der vielfache Profiweltmeister Renato Longo aus Italien.

 
Nach dem Studium nahm er eine Tätigkeit als Entwicklungsingenieur für KFZ-Technik in Nordhausen auf, war später als Entwicklungsleiter in den Fahrradwerken und als Geschäftsführer bei Winora tätig. Josef Jahn erfand das mechanische ABS für Fahrräder, welches seine Frau als Patent anmeldete. Seit 1992 ist Josef Jahn Mitglied der Bundes-Ehren-Gilde im Bund Deutscher Radfahrer e.V. Bei dem Thüringer Gildetreffen am 09. November 2024 wurde sein Jubiläum gewürdigt.

Kurt Liebeskind (BEG-Obmann Thüringen)
 
Dieses Foto von Josef Jahn (rechts) stammt aus seiner Zeit als Teammitglied beim ASK Vorwärts Leipzig.
Es zeigt die siegreiche ASK-Mannschaft bei den SKDA-Meisterschaften 1961 in Erfurt.

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