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Wir werden Wolfgang ein ehrendes Andenken bewahren

im Namen aller Radsportfreunde
Täve Schur, Günter Grau, Dr. Reinhard Buchheim,
Gunter Hoffmann, Dr. Lutz Mögling, Dr. Wolfgang Arendt, Raimund Dinter, Karel Gerolt, Dieter Klascka, Rudi Drebenstedt, Bernd Gohr, Joachim Becker, Peter Petzold, Hartmut Kern, Richard Kieren und Rüdiger Sczcepanski.

Trauerfeier
Freitag, 14.02.2025 um 13.00 Uhr
Friedhof Wolmirstedt-Elbeu
Magdeburger Str. / Kirchstr.

--> Traueranzeige

Wolfgang Wesemann
Wolfgang Wesemann verstorben
 
Wolfgang Wesemann (2.v.r.) beim Traditionstreffen 2017 in Magdeburg. Zusammen mit Bernd Riemann (1.v.l.) fuhr er seinen ersten großen Erfolg als Landesmeister in der Jugendklasse 16-18 Jahre im Vierermanschaftszeitfahren ein
 
Wolfgang Wesemann, Bernd Riemann und Steffen Wesemann (v.l.). Wolfgang's Sohn Steffen wurde ein großartiger Profi, der 5x die Friedensfahrt und die Flandern-Rundfahrt 2004 gewann. Steffen fuhr damals für das Team Telekom.
     
Einer der größten Erfolge von Wolfgang Wesemann war der Sieg bei der DDR- Rundfahrt 1971 in der Einzel- und Mannschaftswertung. Dieter Gonschorek, Horst Wagner, Wolfgang Wesemann, Bernd Knispel und Michael Schiffner (v.l.).
 
Wolfgang's letzte radsportliche Aktivität war die Teilnahme an einem Prominentenrennen. Es war ein Rennen im Rahmen des Radklassikers "Rund um den Dom" in Magdeburg im Jahre 2006. Wolfgang fuhr im Telekom-Trikot. Rechts neben ihm fährt Karl-Dietrich Diers (blau-weißes Trikot). Beide wurden 1973 zusammen DDR-Meister im Straßenmannschaftsfahren mit dem ASK Vorwärts Leipzig. Die weiteren Teamfahrer waren Detlef Kletzin und Dieter Gonschorek.
 

Als ich in der Altersklasse 14-16 startete, trainierte ich oft von meinem damaligen Wohnort Egeln in Richtung Harz. Kurz hinter Winningen saß ich auf der Felge–Panne! Ersatzreifen drauf und weiter. In Höhe Flugplatz Cochstedt das Gleiche – nur ich hatte kein Reifen mehr und bis zum Wohnort waren es noch ca. 10 km. Also ein zweistündiger Fußmarsch. Nach der Hälfte hörte ich „Ping-ping“, die Töne einer Rennglocke. Hinter mir stieg Wolfgang Wesemann vom Rad und bot mir Hilfe mit seinem Schlauchreifen an. Ich erkannte ihn natürlich, war er doch in der AK 16 -18 für die BSG Motor Mitte Magdeburg startend, einer der stärksten Siegfahrer im Bezirk und hatte mehrfach unter Beweis gestellt, was für ein Potenzial in ihm steckt. Eigentlich nur eine Episode. Aber sie machte mich Stolz und zeugte vom Sportgeist und ich habe sie nie vergessen.

Folgerichtig wurde Wolfgang zum ASK Vorwärts Leipzig delegiert. Er vergaß nie seine Trainer Jochen Frehde oder Klaus Kohle, die ihm das Radsport-ABC beigebracht hatten. Im Prinzip wurde Wolfgang aus dem Blickwinkel des Magdeburger Radsports, zum Nachfolger von Täve Schur. Genau wie er, wurde er DDR- Straßenmeister und gewann die DDR-Rundfahrt, fuhr mehrmals die Friedensfahrt und startete bei den Olympischen Spielen. Er war ein Bolzer, ähnlich wie Klaus Ampler. Wenn er sich vor das Fahrerfeld spannte, bröckelte es fast immer auseinander.

Nach Beendigung seiner aktiven Zeit tauchte er mit Sohn Steffen 1981, damals 10 Jahre, bei den Bezirksmeisterschaften in Wahlitz wieder in die Radsportszene ein. Es wurde eine Erfolgsleiter auf der Steffen mit ganz oben stehen sollte.

Die letzten Jahre war es ruhiger um Wolfgang geworden. Aber Austausch zu seinen ehemaligen Radsportfreunden wurden aufrecht gehalten. Auch Kontakt zum Friedensfahrt-Museum und unseren Traditionstreffen. Gern nutzte er auch die Rennmaschine, die ihn einst Steffen überlassen hatte zu Ausfahrten durch Börde und südliche Altmark.

Nun hat er unsere Radsportfamilie für immer verlassen und reißt eine große Lücke auf. Wolfgang, du warst ein Großer im Radsport und bleibst mit dicken Lettern in unseren Erinnerungen. Dein Andenken zu wahren ist uns Ehre und Verpflichtung zugleich. Die Magdeburger Radsportschule ist um einen gelehrigen Zögling ärmer geworden!

Günter Grau
Ehrenpräsident des LV von Sachsen-Anhalt


Seine größten Erfolge:
3x DDR-Jugendmeister, Männerklasse 3x DDR-Meister, Sieger DDR-Rundfahrt 1971, 3x Teilnehmer der Friedensfahrt (1971-1973)

Er wurde im Februar 1975 auf der Bahn der Werner-Seelenbinder-Halle in Berlin von seiner leistungssportlichen Laufbahn verabschiedet und mit der Goldenen Ehrennadel des Radsportverbandes der DDR ausgezeichnet.

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