|
|
|
|
|

 
Mit 60 im Regenbogentrikot
Friedensfahrt-Institution
Aller guten Dinge sind ...
Regenbogentrikot liegt ...
 
 
 
 

In Eppendorf wohnt ein frischgebackener Weltmeister. Hans Schultze erkämpfte sich bei der Weltradsportwoche in Deutschlandsberg (Österreich) in der Altersklasse Hobby IV (ab 59 Jahre) das Regenbogentrikot. Startberechtigt waren Pedalritter, die nicht im Besitz einer gültigen Lizenz sind. Der Sachse setzte sich gegen knapp 40 Konkurrenten durch. Sie kamen zum Beispiel aus Frankreich, Dänemark, Australien, Polen, Lettland und natürlich aus Deutschland. Schultze, der für den SV Blau-Weiß Augustusburg startet, nahm bereits fünfmal an der Radsportwoche teil, doch erst im sechsten Anlauf holte sich der 60-Jährige den Titel. „Ich bin natürlich sehr glücklich, dass es endlich geklappt hat. Im Vorjahr gewann ich Silber", so der gebürtige Himmelsfürster Seit einem halben Jahr bereitete sich der Radsport-Oldie mit speziell abgestimmten Trainingsplänen auf die Titelkämpfe vor „Dort gilt es dann, die Kräfte richtig einzuteilen, denn die Meisterschaft wird erst nach sechs Wettkampftagen entschieden", hebt der Weltmeister hervor. So standen neben dem Bergfahren, Ausscheidungsrennen sowie dem Straßenrennen auch ein Sprint, ein Handicaplauf sowie das abschließende Einzelzeitfahren auf dem Plan. Nach der Hälfte des Programms lag der Eppendorfer auf Platz zwei, nach dem Sprintwettbewerb verdrängte er den bisher Führenden. Bis zum Schluss verteidigte Schultze die Spitzenposition.
Unterstützung erhielt der Athlet von einer einstigen „Friedensfahrt-Institution". Der Chemnitzer Alfons Kindermann, jahrzehntelang Mechaniker bei den DDR-Friedensfahrern, stand den WM-Teilnehmern aus der Region als „Schrauber" zur Verfügung. Er stellte dem späteren Gesamtsieger ein Spezial-Zeitfahrrad zur Verfügung, mit dem schon einige deutsche Profis bei internationalen Rundfahrten an den Start gingen. Vor der Radsportwoche trainierte Schultze auf heimischen Straßen mit der Maschine „Zunächst musste ich mich erstmal an die Spezialanfertigung gewöhnen. Doch dann bin ich im Kampf gegen die Uhr mit einer ausgezeichneten Zeit am 20. August zu Gold gefahren".


Quelle: Auszug aus "Blick" vom 31. August 2005, Seite 16