Titelseite || Besuch in Kienbaum | Bilder aus Kienbaum | Raimund Dinter - Obmann-BEG | "Paule" Dinter

Foto oben: Gruppenbild in Kienbaum, BEG-Obmann Raimund Dinter (1.v.l.), Organisator Siegfried Gebhardt (Bildmitte) und rechts von ihm Friedensfahrt-Kandidat 1976 und zweifacher Tribüne-Bergpreissieger Reiner Salan.
Eine Gruppe Brandenburger BEG-Mitglieder unter Leitung von Obmann Raimund Dinter und Organisator Siegfried Gebhardt sowie einige befreundete Berliner und Brandenburger Radsportler trafen sich im März zu einer zweistündigen Führung durch das Bundesleistungszentrum Kienbaum. Unter ihnen ehemalige DDR-Klassefahrer der 1950/60er Jahre sowie der 1976er Friedensfahrtkandidat und Mehrfach-Sieger von Klassikern, BEG-Mitglied Rainer Salan aus Forst, der als Aktiver auch hier war.
Kienbaum befindet sich ganz idyllisch am Liebenberger See in der Nähe von Müncheberg und Fürstenwalde im Osten Brandenburgs.
Die Sportstätte war schon seit den 1950er Jahren das Vorbereitungszentrum der DDR-Spitzenathleten für Olympia, Welt- und Europameisterschaften sowie bedeutende internationale Sportveranstaltungen, z.B. der Internationalen Friedensfahrt.
Es wurde ständig aus- und umgebaut, um dem stetig wachsenden internationalen Leistungsniveau gerecht zu werden.
Nach der Wende stand die Sportstätte auf der Kippe und drohte geschlossen zu werden. Einem damals führenden Sportfunktionär und Förderer war es maßgeblich zu verdanken, daß es hier in Kienbaum weitergehen konnte.
Aus der 1990 in „Bundesleistungszentrum“ umbenannten Sportstätte wurde 2017 das „Olympische und Paralympische Zentrum Kienbaum“, weil jetzt hier auch der Behindertensport heimisch ist.
Seit 2011 ist auch die Bundespolizeisportschule in Kienbaum beheimatet.
Wir hatten das große Glück, mit Herrn Kolozeike einen sehr kompetenten und erfahrenen Mann an unserer Seite zu haben, war er doch über 40 Jahre bis zu seiner Pensionierung in Kienbaum tätig.
Es war natürlich nicht möglich, in den zwei Stunden das mehrere Hektar große Areal, in Kienbaum I und Kienbaum II unterteilt, zu besichtigen.
Unser Rundgang begann mit entsprechenden Erläuterungen und einem Blick auf den See, auf dem die Rennkanuten eine spezielle Trainingsstrecke haben.
Wir besichtigten ältere und neue Außenanlagen der Leichtathleten und Fußballer, eine moderne Sauna-Holzhütte, mehrere, teils neu gebaute Hallen, z.B. für Handball, Volleyball, Leichtathletik, Turnen, Gewichtheben, Bobsport. Auch die modernen Unterkünfte der Athleten mit Zwei- und Mehrbettzimmern konnten wir uns anschauen.
  Mit Spannung erwarteten wir die Besichtigung des „Bunkers“, einer Ende der 1970er Jahren konstruierten Unterdruckkammer, in der die Athleten, hermetisch von der Außenwelt abgeriegelt, unter simulierten Bedingungen und ständiger ärztlicher Kontrolle ein spezielles Höhentraining absolvierten. Damit sollten sie für internationale Wettkämpfe z.B. in Mexiko und anderen Höhenländern vorbereitet und fit gemacht werden.
Heute ist diese große Halle ein Museum, aber speziell für uns Radsportler hoch-interessant, weil sich dort u.a. viele Rad-Ergometer aus DDR-Zeiten mit umfangreichen Meßgeräten befinden.
Der Obmann ging auch auf Spurensuche, war doch sein Vater „Paule“ Dinter, FF-Mannschaftskapitän, Anfang der 1950er Jahre mit der DDR-Mannschaft mehrmals zum „Lehrgang“, wie es damals hieß, in Vorbereitung der Internationalen Friedensfahrt und anderen Höhepunkten in Kienbaum.
Auf seine Anfrage wies unser Begleiter darauf hin, daß alle Anlagen und Häuser, in denen die Sportler damals untergebracht waren, nach und nach abgerissen und neu erbaut wurden.
In mehreren Räumen konnten wir noch Fotos anschauen sowie viele Gegenstände und Geräte aus der früheren Zeit besichtigen und in alten Zeitungen schmökern.
Die zwei Stunden vergingen wie im Flug, und wir konnten abschließend noch weitere Fragen stellen, die uns auch sachkundig beantwortet wurden.
Mit einem anhaltenden herzlichen Applaus bedankten wir uns bei unserem Kienbaum-Führer Herrn Kolozeike und wünschten ihm noch viele weitere spannende Führungen. Auch ein großes Dankeschön an Siegfried Gebhardt für seine ausdauernden Bemühungen, einen Termin zu bekommen. Wir hätten uns sehr gewünscht, daß, trotz mehrerer Einladungen, noch mehr Radsportkameraden dabeigewesen wären.
Der gemeinsame Tag klang bei einem sehr schmackhaften Menü sowie einer Tasse Kaffee in der Kantine der Sportstätte aus. Wir konnten dabei noch einmal das Erlebte Revue passieren lassen sowie unserer Freude über die harmonische und freundschaftliche Atmosphäre der Gruppe Ausdruck verleihen.

Raimund Dinter, BEG-Obmann, Landesverband
Brandenburg


Der Landesverband Brandenburg der Bundes-Ehren-Gilde e.V. war zu Besuch
im Olympischen und Paralympischen Zentrum Kienbaum

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