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Klaus Peter Thaler wurde 70

Klaus Peter Thaler vierfacher Querfeldein-Weltmeister, "Tour de France"-Etappensieger und Träger des Gelben Trikots, feierte am 14. Mai 2019 seinen 70. Geburtstag.

Seine Radsport-Laufbahn begann der gebürtige Siegerländer beim RV Dreis-Tiefenbach, wo er früh zum Querfeldeinsport fand. 1973 und 1976 wurde er Weltmeister der Amateure.

Thaler zählte in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts auch zu den Besten im Straßenradsport. 1974 und 1976 wurde er deutscher Amateurmeister. Bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal fuhr er als Zweiter über den Zielstrich, jedoch wurde ihm die Silbermedaille wegen angeblicher Behinderung aberkannt.

Im Jahre 1977 wechselte Klaus Peter Thaler ins Profilager. Er wurde Fahrer im spanischen Rennstall Teka. Bei seiner ersten Tour-Teilnahme im selben Jahr gewann er auf Anhieb eine Etappe. Im Folgejahr trug Thaler vorübergehend das Gelbe Trikot und gewann eine weitere Etappe. Insgesamt startete er fünf Mal bei der Frankreichrundfahrt.

Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) berief 1982 den erfolgreichen Radsportler Thaler mit der Qualifikation eines Diplomtrainers als neuen Bundestrainer für den Straßenrennsport. Diese Tätigkeit beendete er nach nur zwei Jahren, weil der Radsportverband nach dem schlechten Abschneiden der deutschen Athleten bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles ihm die Schuld am Misserfolg gab.

Klaus Peter Thaler kehrte daraufhin wieder in den Rennsport zurück und verblüffte die Konkurrenz mit einem zweiten Platz bei der Cross-DM 1985. Die Krönung war aber dann zwei Wochen später der Sieg bei der WM vor heimischem Publikum im Münchener Olympiastadion. 1987 kam der vierte WM-Titel dazu.

1988 nahm Thaler nach fast 25 Jahren aktiver Laufbahn seinen endgültigen Abschied vom aktiven Radsport. Zusammen mit seiner Frau Jutta betreibt er seit 1986 die Radsport-Großhandelsfirma Thaler sports. Bis heute ist er der Geschäftsführer und vertreibt seine eigene Textilmarke Protective.

Noch während seiner Zeit als aktiver Radsportler bestritt er ab 1987 Langstreckenrennen im Veedol Langstreckenpokal. 1989 startete er in einem Opel Kadett GSi auch bei zwei Rennen in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft. Zu seinen größten motorsportlichen Erfolgen zählen ein vierter und ein fünfter Rang beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring sowie der Gewinn der Langstreckenmeisterschaft 2001.
Als Liebhaber von Oldtimern nimmt Thaler an Veranstaltungen wie der Rallye Histo Monte oder den Heidelberg Classics teil.

Klaus-Peter Thaler unterstützt seit Jahrzehnten soziale Projekte. 2003 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande. Seine Mitarbeit als Kapitän der Tour der Hoffnung, die Gründung 1996 des gemeinnützigen Verein Menschen für Kinder e.V. und seine Mitarbeit im Freundeskreis zu Gunsten der Stiftung radWerk, die arbeitslosen Jugendlichen hilft, eine Ausbildung zu finden, sind besonders hervorzuheben. 2005 wurde er für sein Engagement mit der Pierre-de-Coubertin-Medaille ausgezeichnet.


Gustav Adolf Schur, meist nur "Täve" genannt, (1.v.r.), zweimaliger Amateur-Radweltmeister und zweifacher Friedensfahrtsieger, nahm 17-mal an der "Tour der Hoffnung" teil. Das Foto stammt aus dem Jahre 2014. Die Tour endete damals in Dresden vor der Frauenkirche.

FOTO links:
Im Jahre 1987 errang Klaus Peter Thaler seinen 4. Weltmeistertitel im Radcross vor Danny De Bie und Christophe Lavainne.
Lieber Peter,
zu deinem 70. Geburtstag gratulieren wir dir recht herzlich. Wir wünschen dir vor allem, dass du gesund bleibst, noch viele Tausende Kilometer radeln kannst und dir viel Kraft für deine sozialen Projekte bleibt.

Im Namen aller Radsportfreunde von Sachsen-Anhalt:
Radsportlegende Täve Schur (unser beliebteste Sportler des Ostens)
und Dr. Reiner Buchheim (Obmann der Bundes-Ehren-Gilde von Sachsen-Anhalt).


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Content: Schur + Buchheim (Täve-Team-online)