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Die Sprintstars Greipel und Kittel hatten jeweils nur einen Teamhelfer dabei: Greipel seinen Anfahrer Marcel Sieberg und Kittel die „Lokomotive“ Tony Martin, der zu Beginn des Rennens für hohes Tempo sorgte, um das Feld zu dezimieren.

Rund 200 Radrennfahrer waren um 11.30 Uhr auf die 225 km lange Strecke gegangen (15 Runden zu je 15 km). Besonders stark waren die deutschen Kontinental-Teams vertreten: Kuota-Lotto schickte 15 Fahrer ins Rennen, das LKT-Team Brandenburg 13, die Mannschaft um Vorjahressieger Bora Argon 18 immerhin noch acht. Sie hatten es leichter, die Konkurrenz zu beobachten.
„Mit nur zwei Fahrern ist es nicht möglich", so Kittel, "ein Rennen zu kontrollieren."

In der sechsten Runde konnten sich acht Fahrer aus dem Peloton lösen, darunter waren mit Tony Martin (Etixx-Quick Step), André Greipel (Lotto-Soudal), Nils Politt (Katusha) und Patrick Gretsch (G2R) gleich vier Fahrer eines WorldTour-Teams. An ihrer Seite sorgten Grischa Janorschke , Lennard Kämna (beide Stölting), Andreas Schillinger (Bora-Argon 18) und Jonas Koch (Rad Union Wangen) für Tempo. Doch das Feld bummelte nicht, Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 49,4 km/h wurden gemessen, und nach 50 Kilometern waren die Ausreißer wieder gestellt.
Der Titelverteidiger Emanuel Buchmann (Bora-Argon 18) unternahm an Anhöhen mehrfach den Versuch, dem Fahrerfeld zu enteilen. Für Buchmann, ein Spezialist für die hohen Berge, war das Rennen zu leicht.

So kam es auf dem Juri-Gagarin-Ring zum erwarteten Massensprint, den Greipel vor Walscheid und Kittel gewann.

Die Deutsche Straßenmeisterschaft in Erfurt am 26. Juni 2016 mit dem Magdeburger Robert Wagner
André Greipel (Lotto-Soudal) hat es geschafft: Der Rostocker gewann in Erfurt seinen dritten deutschen Meistertitel.
Lokalmatador Marcel Kittel (Etixx Quick Step) war 400 m vor dem Ziel eingeklemmt und konnte erst auf den letzten Metern seine Sprintstärke ausspielen. So reichte es noch hinter Greipel und Walscheid (Team Giant-Alpecin) zum 3. Platz.

Die Strecke der DM 2016 war für die TOP-Sprinter ideal, keine großen Berge, nur eine Anhöhe pro Runde. Greipel wollte zum dritten Mal nach 2013 und 2014 das Meistertrikot überstreifen.
Marcel Kittel, der aus Arnstadt (20 km südlich von Erfurt) stammt, wollte bei seinem "Heimrennen" zum ersten Mal das Trikot eines Deutschen Meisters erobern.

Am Vorabend der Deutschen Meisterschaft in Erfurt saßen Robert Wagner, André Greipel, Thomas Wagner (Vater vom Robert) und Richard Kieren (Opa vom Robert) gemütlich zusammen. Beide Radprofis, Robert (2011) und André (2013 + 2014) siegten jeweils bei Deutschen Meisterschaften und durften das weiße Trikot mit den schwarz-rot-goldenen Brustring tragen.

Andrè Greipel (Lotto-Soudal) organisierte für seinen Freund Robert Wagner bestmögliche Unterstützung in der Logistik des Rennens. Während Robert alleine vor Ort war, konnten die beiden Lotto-Soudal-Fahren mit allen aufwarten, was so bei einem gut organisierten Rennen gebraucht wird, vom Team-Bus, Ersatz-Laufrädern bis zu den Mechanikern.
 

© 2016 radsportonline.com  / Fotos: Richard Kieren / Content: Richard Kieren + Reiner Buchheim